Mehr als ein Drittel der Mediziner arbeitet heute in der freien Wirtschaft, weil Industriekonzerne und Pharmaunternehmen oft attraktivere Arbeitsbedingungen bieten (1). Angesichts der sehr hohen Kosten eines Studienplatzes in der Humanmedizin von jährlich 31.690€ pro Student*in (2), sollte neben einer Aufstockung der Studienplätze auch eine „effektivere“ Verteilung der vorhandenen Plätze angestrebt werden, um eine kontinuierliche Ausbildungsrate an Ärzt*innen zu gewährleisten.
Wer etwa durch eine Ausbildung im Pflegebereich oder durch soziales Engagement Leidenschaft und Einsatzwillen für die medizinische Praxis bewiesen hat, sollte eine höhere Chance auf einen Studienplatz erhalten. Stattdessen müssen heutzutage jedoch genau jene Menschen während vieler Wartesemester auf einen Platz hoffen oder ein Studium an einer Universität im Ausland beginnen (welche oft sehr hohe Studiengebühren verlangen). Wer für den Beruf als Ärzt*in „brennt“ und dies anhand entsprechender Qualifikation und Engagement bei der Bewerbung darlegen kann, verdient eine höhere Chance. Gleichzeitig soll die freie Berufswahl der Absolvent*innen gewährleistet werden, es sollen lediglich die Zulassungskriterien entsprechend einer Neu-Gewichtung bei der bei der Quote "Auswahlverfahren der Hochschulen" (3) überdacht werden.
Kommentare