Die Raumluftqualität hängt neben der Qualität der Baustoffe (Eintrag von Formaldehyd, VOC durch Ausgasen aus den Baustoffen) entscheidend von dem Luftwechsel im Raum ab. Wird ausreichend gelüftet, können sich Schadstoffe nicht in der Raumluft anreichern.
Im Bestand verbleibende Baustoffe stellen bei Sanierungen ein Risiko dar, insbesondere wenn luftdicht saniert wird. Was aus energetischer Sicht sinnvoll ist, bewirkt, dass der Luftaustausch durch undichte Fenster etc entfällt und sich somit ausgasende Stoffe verstärkt in der Raumluft anreichern können. Dem kann mit Sicherstellung des sogenannten hygienischen Mindestluftwechsels entgegengewirkt werden. In vielen Räumen kann dies über Fensterlüftung gewährleistet werden, bei innenliegenden Räumen oder Räumen, die tatsächlich nur selten gelüftet werden, kann die Anforderungen an den Mindestluftwechsel so nicht mehr erfüllt werden. Hier ist eine Lüftungsanlage erforderlich.
Ein steigender Kohlendioxidgehalt der Raumluft wirkt sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit aus und kann im Extremfall gesundheitsschädigend sein. Je mehr Menschen sich in einem geschlossenen Raum aufhalten, desto schneller steigt der CO2 Gehalt der Raumluft auf bedenkliche Werte an. Während Versammlungs- oder Sitzungsräume in der Regel nur gelegentlich und kurzzeitig genutzt werden, sind Schulinnenräume wegen der regelmäßigen und stundenlangen Aufenthaltsdauer von Schülern und Lehrern hinsichtlich ihrer CO 2 -Konzentration in der Klassenraumluft besonders kritisch zu betrachten.
Lüftungsanlagen müssen nicht als hochtechnisierte Anlagen konzipiert werden. Durch zentrale Anordnung der Anlagen können Leitungslängen reduziert werden, durch geschickte Leitungsführungen kann Aufwand für brandschutztechnische Maßnahmen reduziert werden, etc… Mit einer guten Planung können low-tech Lösungen gefunden werden, bei denen der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand gegenüber der hi-tech Lösung deutlich reduziert ist.
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